Abbild von Welt und Leben

 

Vernissage - In der neuen Ausstellung "Räume ür Bäume" zeigt die Galerie "Kunst im Gang" Arbeiten von 14 zeitgenössischen regionalen und internationalen Künstlern.

 

Bamberg - Angesichts seiner lebenswichtigen Bedeutung für den Menschen, ist der Baum seit jeher elementarer Bestandteil unseres Lebens und gerade in letzter Zeit wieder in unseren Focus gerückt. Mit der Ausstellung „Räume für Bäume“ nimmt das Galeriehaus „KUNST IM GANG“ am Bruderwald ein traditionelles Naturmotiv in den Blick, das auch in der zeitgenössischen Kunst vielfach bearbeitet wird. 

In einer abwechslungsreichen Abfolge von Objekten, Gemälden, Radierungen, Zeichnungen mit Kohle und Ölkreide wird das Motiv des Baumes auf sehr unterschiedliche Art von 14 ausgewählten Künstlern und Künstlerinnen bearbeitet. Seine Form wird als Ganzes aufgegriffen, aber auch in seinen Teilelementen: dem Stamm, dem Ast, den Blüten. 

Künstlerischer Werkstoff

Und schließlich liefert der Baum mit seinem Holz auch einen künstlerisch genutzten Werkstoff, den herman de vries für seine 24-bändige 'steigerwald holzbibliothek' auswählte, ein Highlight der Galerie. Vor 15 Jahren entstanden, ist sie sonst nur in internationalen Museen und Sammlungen zu sehen. In dieser Ausstellung wird die Vielfalt des Baumes ersichtlich und zeigt, wie weit verzweigt die zeitgenössische Kunst auf den Baum als Abbild von Welt und Leben reagiert. (...)

erschienen am 14.11.2018, Fränkischer Tag

 

 

erschienen am 17.11.2017. im "Fränkischen Tag" Bamberg


Ausstellung

Einer der letzten Beuys-Schüler

In der Galerie "Kunst im Gang" kann man das Werk eines Künstler-Visionärs kennenlernen: Anton Bröring will Intuition, Fantasie und Denken in Gang bringen.

 

 

Eine „Stola“ wie ein Marterwerkzeug
Foto und Text: Rüdiger Klein

 

Vor exakt 20 Jahren hat Dietlinde Schunk-Assenmacher und Werner Assenmacher den

 

Kulturförderpreis der Stadt Bamberg erhalten, weil sie drei Jahre davor ihr Galeriehaus

 

"Kunst im Gang" im Bamberger Bauernfeld begründet hatten. Seither haben die

 

beiden Jahr für Jahr demonstriert, wie nachhaltig die Würdigung eines privaten

 

kulturellen Engagements für die Öffentlichkeit wirken kann. Denn die Namensliste

 

derjenigen Künstlerinnen und Künstler, die in den vergangenen 23 Jahren im Galeriehaus

 

der Assenmachers gastierten, liest sich wie ein Who-is-who der Nachkriegsmoderne.

 

Freilich finden in dieses Who-is-who immer wieder auch junge Zeitgenössische

 

Aufnahme, denn in der Kunst gibt es wie in der Evolution oder der Welt- und

 

Technikgeschichte keinen Stillstand.

Leben mit, durch und für die Kunst

Mitte September wurde die Ausstellung "Lust am Spiel - Mut zur Provokation" des aus Cloppenburg stammenden Künstler-Visionärs Anton Bröring eröffnet. Das anhaltende Publikumsinteresse an Brörings Ausstellung hat das Galeristenpaar nun bewogen, die Ausstellung nach einer kurzen Verschnaufpause für sich selbst ab Mitte Oktober nochmals fürs Publikum zu öffnen.
Und tatsächlich kann man in der Galerie "Kunst im Gang" nicht alleine ideal belichtete Ausstellungsräume entdecken. Mit dem Werk Anton Brörings kann man aktuell auch gleich noch das Schaffen eines der letzten Beuys-Schüler kennenlernen. 
Vor mittlerweile 31 Jahren ist Joseph Beuys verstorben. Dieser Mann aus Kleve hat die deutsche und die internationale Kunstszene und Kunstentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg wie kein Zweiter revolutioniert und provoziert. Die Leitung der Hochschule für Bildende Kunst in Düsseldorf hat Beuys an den Rand des Wahnsinns getrieben, als er als verantwortlicher Professor entschieden hatte, den Studierwilligen keine Aufnahmeprüfung mehr aufzuerlegen. Dennoch oder gerade deshalb: eine Vielzahl der Beuys-Schülerinnen und -Schüler, die ja allesamt an anderen Kunsthochschulen schon eine solide Ausbildung erfahren hatten, ehe sie zu Beuys nach Düsseldorf gingen, sind im wankelmütigen Metier der Kunst bis auf den Tag erfolgreich oder zählen zum Kanon der zeitgenössischen Moderne.
Anton Bröring hatte erfolgreich in Mannheim und Bremen studiert, ehe er sich nach Düsseldorf wandte, um von Joseph Beuys "das Leben zu lernen". Das Leben mit Kunst, durch die Kunst und für die Kunst.

 

Materialisierte Poesie eines Spätaufklärers

Davon und von seinem Wissen ums Leben und um die Kunst gibt Bröring in Bamberg jetzt eine üppige und lustvolle Kostprobe. Ein großes Vergnügen ist diese Ausstellung des 71-jährigen Lausejungen unbedingt. Denn ebenso wie sein bedeutendster Lehrer will Bröring die Intuition, die Fantasie und das Denken seines Publikums in Gang bringen. "Habe Mut, dich deines Verstandes und deiner Kreativität, deines Wortwitzes und deiner Imaginationskraft zu bedienen", könnte die Aufforderung des Spätaufklärers Bröring an die Menschen lauten, die seine Ausstellung in der Galerie im Gang besuchen. 
Geistreich-philosophisch oder witzig-aberwitzig kommen die dreißig Arbeiten Brörings daher. Schwebend leicht wie materialisierte Poesie stehen Arbeiten auf Nessel frei schwebend vor der Wand, die "Adonis und Aphrodite im Liebesrausch" vermuten oder "Apollon und Daphne" belauschen. Multiples und Objekte sind mit im Gepäck Brörings und so edle "Textilien" wie eine Stola aus Aluminium, die wohl eine schwere Last für jeden Priester wäre, der Sammlung in einem Diözesanmuseum aber gut zu Gesicht stünde. 
Auch Bröring klärt das "Geheimnis um den Eckstoß von Wembley" nicht vollends auf, aber in seinem gleichnamigen Objekt bringt er immerhin die Zutaten für eine große Legende nach Bamberg. Da spielt also einer mit den vorletzten Dingen ein unwissend Spiel und erreicht sie doch. Anton Brörings Ausstellung "Lust am Spiel - Mut zur Provokation" ist keine Provokation, sie ist einfach ein lustvoll-virtuoses Spiel mit der Realität.

Geöffnet ist die Ausstellung noch einmal ab dem 16. Oktober bis 31. Oktober. Immer donnerstags bis samstags von 15 bis 18 Uhr oder aber nach telefonischer Vorvereinbarung. Das Galeriehaus "Kunst im Gang" ist im Bauernfeld 18 zu finden. Zur Ausstellung ist auch ein bibliophiles Katalogbuch erschienen.

 

 

 

erschienen am 6. 10. 2017 im Fränkischen TAG, Bamberg

 

 

 

 

Beuys-Schüler zu Gast
In Bamberg gibt es besondere Orte für zeitgenössische Kunst. Einer davon ist auf dem Berg, am Bruderwald. Seit 23 Jahren lädt die Galerie Kunst im Gang, Im Bauernfeld 18, namhafte Künstler ein. Immer wieder sind auch ehemalige Schüler von Joseph Beuys darunter. So auch in der aktuellen Ausstellung mit dem Titel „Lust am Spiel - Mut zur Provokation", die Werke von Anton Bröring zeigt. 
"Bröring hat seine Kunst, seinen Stil in einer Zeit entwickelt, in der die Vorstellung von dem, was ein Kunstwerk sei, radikal in Frage gestellt wurde", heißt es in der Mitteilung der Galerie. Seine Kunst sei nicht auf den ersten Blick beredt, sie fordere heraus. Es sind Stoffe aus dem Alltäglichen, mit denen Bröring seine Objekte baut und seine Strukturbilder frei in den Raum hängt, deren Bedeutungsschichten es zu enthüllen gilt. Anton Bröring möchte mit seinen Arbeiten auch die Wahrnehmung schärfen, die Welt auf das innere Bild ablenken und benutzt hierzu vergängliches Material. Er arbeitet mit Mullbinden, Sackleinen, Holz oder Mäusefallen und setzt seine Objekte in einen anderen als dem ihnen vorherbestimmten Kontext.
Zur Ausstellungseröffnung am heutigen Samstag um 16 Uhr wird der Künstler in der Galerie anwesend sein. Die Einführung in sein Werk übernimmt Werner Assenmacher. Die Schau ist bis 30. September geöffnet. red
erschienen am 16.9.2017 im "Fränkischen Tag" Bamberg

Spiel mit Licht und Schatten

Der Kunstverein und das Künstlerhaus präsentieren im Kunstraum Kesselhaus und in der Galerie Kunst im Gang Arbeiten des in Berlin lebenden Lichtkünstlers Jakob Mattner

Jakob Mattner zeigt Arbeiten unter dem Titel "Vice versa" 

 

In einen poetischen Raum soll sich das von Ruß geschwärzte, von Arbeits- und Wasserspuren gezeichnete Kesselhaus des Alten Krankenhauses verwandeln: einen Raum, dessen Hauptakteure Licht und Schatten sind. Damit arbeitet Jakob Mattner, dessen Werke nun auch das Bamberger Publikum in den Bann ziehen sollen.

Der in Berlin lebende Künstler hat schon während seines Studiums der Bildhauerei das Licht zu seinem Thema erkoren. Nicht das harte Licht im Gegensatz zur Finsternis, sondern das Hin und Her "im fließenden Übergang": das Zwielicht, wie er berichtete. Phänomene des Sehens, von Lichtreflexionen, Lichtbrechungen und Spiegelungen beschäftigen Mattner in Rauminstallationen ebenso wie in seriellen Arbeiten auf Papier.

Die Serie "Der ferne Klang" von 2015, die hier erstmals außerhalb der Galerie vollständig gezeigt wird, wirkt wie ein Beitrag zur Erforschung des Kosmos. Wissenschaftliche Bilder von Sonne, Mond und Erde zeigen eine verblüffende Ähnlichkeit zur individuellen Bilderwelt des Künstlers, die sich hier aus einer anderen runden Form entwickelt, nämlich der Schallplatte in ihrer allerfrühesten Erscheinung, als man die Töne noch sehen konnte.

In der Galerie "Kunst im Gang" gibt es ein Wiedersehen mit Landschaftsbildern, die während des Aufenthalts Mattners im Künstlerhaus Villa Concordia an der Regnitz entstanden sind - Spiegelungen als Gouachen auf Papier. Es sind stille Landschaften, die uns in der Schwebe halten von geahnten und realen Zuständen - Bilder einer gedehnten Zeit.

Jakob Mattner, der aus Lübeck stammt, studierte an der Hochschule für Künste in Berlin und wurde für seine Arbeiten und Projekte vielfach ausgezeichnet. 2012/13 war er Stipendiat im Künstlerhaus Villa Concordia. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland zeigen die Bedeutung seiner Werkkomplexe. Zuletzt war in den Chemnitzer Kunstsammlungen eine große Einzelausstellung von Mattner zu sehen.

Die Vernissage im Kesselhaus findet am kommenden Samstag statt. Eine Einführung gibt Anna Maigler als Kunsthistorikerin aus Berlin. Den musikalischen Rahmen bietet das Bamberger Violinduo Eva Sohni-Wengoborski und Manfred Wengoborski.

 

Die Vernissage in der Galerie "Kunst im Gang" ist für Sonntag, 21. August, ab 15 Uhr vorgesehen. Eine Einführung gibt an dem Tag Nora Gomringer, Direktorin des Künstlerhauses Villa Concordia.

 

erschienen im Fränkischen Tag, Bamberg, 15. August 2016

 

 


   

erschienen im Fränkischen Tag, Bamberg 2011